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Horneburger Sehenswürdigkeiten

Isern Hinnerk

Isern HinnerkHeinrich von Borch, Burgmann zu Horneburg, lebte zu Beginn des 14. Jh. als Ministerialer des Erzbischofs auf der Burg. Wegen seines auf eigenen Vorteil bedachten Handelns und seines Widerstandes gegen eine Bischofswahl lag er wiederholt mit dem Erzbistum in Fehde. Um den Ritter spinnen sich viele Sagen. Die lebensgroße Bronzeplastik von Frijo Müller-Belecke, Hemmoor, steht am Burgmannshof und zeigt, wie Kiebitze sein Versteck im Moor an seine Häscher verraten.

 

Liebfrauenkirche

Foto: Peter Hakelberg

Die Liebfrauenkirche, deren Stifter die Horneburger Burgmänner waren, wird 1396 erstmals erwähnt. Nachdem sie im 30jährigen Krieg völlig zerstört wurde, haben ihre Patrone die Kirche 1632 wieder auf- und seit 1670 unter Mithilfe der Horneburger mehrfach umgebaut und nach Süden erweitert. Bereits 1729 baufällig, wurde sie auf den alten Grundmauern erneuert und erhielt 1739 einen neuen Westturm. Vor der Orgelempore hingen früher die Wappen ihrer Stifterfamilien. Die Orgel selbst und ihr schöner Prospekt von 1755 wurde im Jahr 2000 restauriert und um ein zweites Manual erweitert.

 

 

Das Alte Zollhaus

Das alte ZollhausGegenüber der Kirche am Beginn des Marschdamms auf der Vorburg erinnert an das Privileg der Burgmänner, Wege- und Brückenzölle zu erheben. Seit 1779 Werkstatt hat es ein gußeisernes, achtteiliges Ladenfenster mit vier Rankenbögen erhalten. Später beherbergte es die Sparkasse und dient heute als Wohnhaus.

 

 

 

 

Schloß und Schloßpark

Nachdem bis zum 17. Jahrhundert sich einige Burgmänner neue Gutsanlagen beiderseits der Achse der Langen Straße angelegt hatten, errichtete die verbleibende Familie von Düring das Gut I auf dem Vorburggelände mit allen landwirtschaftlichen Nebengebäuden eines Gutsbetriebes.

Foto: Peter Hakelberg

Das seit 1886 zweigeschossige Herrenhaus im Tudor-Stil hatte seinen Vorgänger in einem siebenachsigen niedersächsischen Hallenhaus von 1840. Das repräsentative Gebäude weist im Obergeschoß dekorative Andreaskreuze, Fensterverdachungen und Kranzgesimse auf. Die östliche, zum Garten gewandte Hausfront mit mittigem Hauszugang über eine Freitreppe wird durch einen aufwendig verzierten, schmiedeeisernen Vorbau als Tragkonstruktion des darüberliegenden Balkons geschmückt.

Der südlich angebaute dreistöckige Backsteinturm verweist als ein Element englischer Schloßbaukunst auf übernommenes Stilempfinden aus der Zeit der Personalunion des Königreichs Hannover mit Großbritannien. Das spiegelt sich auch in der Gartengestaltung als englischer Landschaftspark wieder, wenn auch heute der Blick über die dafür typische wasserumflossene Garteninsel (die ehem. Hauptburg) leider durch Schrebergärten versperrt ist.

Handwerksmuseum

Aus der Geschichte

HandwerksmuseumDie Horneburg wurde 1255 gegründet. Sie diente dem Erzbistum Bremen-Verden als östlicher Vorposten gegen das welfische Herzogtum Braunschweig-Lüneburg.

Die innere Burg war als Insel ohne Wohnhäuser mit Wall, Graben, Palisaden und Zugbrücke mit Turm angelegt und von der ebenso befestigten Vorburg umgeben. Auf der Insel stand das Herrenhaus für die fünf Horneburger Burgmannsfamilien sowie Speicher und Ställe. Bei kriegerischen Gefahren zogen sich die Adelsfamilien und die abhängigen Bauern auf das Burggelände zurück. 1510 wurde die Horneburg als Verteidigungsanlage aufgegeben.

Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert lebte der größte Teil der Horneburger Bevölkerung von der Landwirtschaft, dem Fuhrgeschäft und dazu gehörigem Handwerk. In Horneburg war die erste Poststation der Region angesiedelt. Der damals im heutigen Rathausgebäude betriebene Ausspann hatte überregionale Bedeutung.

Handwerksmuseum In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaute die Horneburger Adelsfamilie von Düring das heutige Horneburger Schloss als Gutshaus auf dem inneren Burgplatz. Auf dem ehemaligen Vorburggelände entstand der „von Düring’sche Pferdestall“, ein eingeschossiger Backsteinbau mit schiefergedecktem Satteldach und Eisenfenstern. Schloss und Pferdestall stehen auf schweren mittelalterlichen Feldsteinfundamenten und sind heute als Baudenkmäler geschützt.

 

 

Die ständige Ausstellung

HeimatmuseumDas Horneburger Handwerksmuseum vermittelt seinen Besucherinnen und Besuchern einen lebendigen Eindruck vom Fuhrwesen und dem damit verbundenen Handwerk sowie dem Ausspann zwischen dem 17. und dem 19. Jahrhundert. Werkzeuge und Arbeitsmaterialien aus einer historischen – noch betriebsbereiten – Schmiede, einer Sattlerei, Stellmacherei und Böttcherei gehören zum ständigen Inventar.

Auch ein Ausspann – eine ländliche Schänke aus der Zeit um 1830 und Kutschen sindim Museum zu sehen.

Das Magazin verfügt außerdem über eine mehr als 7000- teilige inventarisierte Sammlung von Werkzeugen und Verbrauchsmaterialien aus dem Arbeitsbereich ländlichen Handwerks.

Das Museum als Lernort

HeimatmuseumDas Handwerksmuseum bietet den Schulen des Kreises Stade und der Nachbarkreise ein museumspädagogisches Programm als themenbezogene Ergänzung schulischer Projektwochen an. Dabei werden sozialgeschichtliche Themen (Funktion der Gilden, Zünfte, Innungen bis hin zu den Aufgaben von Gewerkschaften und Arbeitnehmerverbänden) vermittelt, anhand alter Urkunden und Akten historische Entwicklungen erarbeitet und im Umgang mit traditionellen Werkzeugen die praktische Tätigkeit historischen Handwerks erfahrbar gemacht.

Das museumspädagogische Angebot richtet sich an die Klassen 4 bis 13 aller Schultypen.

Geschichtsforschung
Für wissenschaftliche Heimat- und Handwerksforschung stellt das Museum einen elektronisch ausgerüsteten Arbeitsplatz zur Verfügung. Auch die umfangreiche Präsenzbibliothek zu den Museumsthemen und zur Geschichte des Elbe-Weser-Raums kann dort genutzt werden.

Ergebnisse der heimat- und handwerksgeschichtlichen Forschungsarbeit im Museum erscheinen in unregelmäßiger Folge als geheftete Computerdrucke und sind im Museumsshop erhältlich.

Die heutige Nutzung

Besondere Veranstaltungen
Das Museum stellt seinen Raum (inkl. Beamer, Overhead-Projektor, Projektionswand und zwei Dia-Projektoren mit Überblendtechnik) für Tagungen und Sitzungen mit bis zu 40 Personen zur Verfügung. 10- bis 14- jährigen Kindern mit Begleitpersonen steht das Museum für Kindergeburtstage mit Handwerkerprogramm (Schmieden, Drechseln, Lederarbeiten) und Vorlesen offen.

Öffnungszeiten des Museums
Dienstags bis donnerstags 9.00 bis 12.00 Uhr und am 1. und 3. Sonntag jeden Monats von 15.00 bis 17.00 Uhr sowie nach Anmeldung. Eintritt frei

Haus Dankers am Marschdamm

Haus DankersDas giebelständige Fachwerkhaus weist durch sein reichhaltiges Schnitzwerk aus der Zeit um 1900 auf die Bild- und Holzschnitzertätigkeit seines Besitzers. Die Familie Dankers hat neben Möbeln (Truhen, Lampen, Schränke, Tische, Bänke und Stühle) auch Wandschnitzereien für Innenräume gestaltet, u.a. das Altarschnitzwerk der Kirche in Wildemann/Harz und einiges Senatsgestühl im Hamburger Rathaus.

 

 

Lühepegel

Das Grundstück, Marschdamm 28, gehört dem Förderverein Lühe-Aue e.V. Auf dem Gelände befinden sich zwei Gebäude, die in die Liste der niedersächsischen Baudenkmale eingetragen sind:
Der ehemalige PAVILLON aus dem Jahr 1930, der dem Gastwirt des gegenüberliegenden „Felsenkellers“ als zusätzlicher Festraum diente, und das ehemalige PEGELHÄUSCHEN des Wasser- und Schifffahrtsamtes, welches 1910 im Zusammenhang mit der vom Hamburger Senat geplanten Elbvertiefung vom preußischen Staat zur Kontrolle der Verschlickung der Nebenflüsse installiert worden war! Die ebenfalls unter Denkmalschutz stehende Kaimauer wurde vom Förderverein Lühe-Aue e.V. im Jahr 2010 restauriert.
Im Rahmen der geänderten Deichplanung hatte sich herausgestellt, dass das Pegelhaus um ca. 5m in südwestlicher Richtung transloziert werden musste. Das erforderliche neue Fundament dafür sollte möglichst so gebaut werden, dass der alte mittlerweise abmontierte Pegelschreiber eines Tages wieder eingebaut und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden könnte. Nach Auskunft des WSA  (Wasser- und Schifffahrtamtes) ist die nicht mehr benötigte Mechanik aufbewahrt worden, ist aber offensichtlich nicht auffindbar. Die Pegelstände werden jetzt elektronisch in dem neuen kleinen Backsteingebäude am Horneburger Hafen übermittelt.

Der auf alten Fotos noch oft zu erkennende kleine Kiosk neben dem Pegelhäuschen ist erst um die Jahrtausendwende wegen Baufälligkeit entfernt worden.
Der Pavillon dient dem Förderverein Lühe-Aue e.V. als Vereinshäuschen.

 

 

Alte Apotheke

alte Apotheke

Lange Str. 50, ehemalige Horneburger Apotheke
Denkmalgeschütztes, am Ende des 18. Jahrhunderts erbautes, zweigeschössiges Fachwerkhaus mit hohem Sockel und 1867 vorgesetzer, massiver, neoromanischer Vorderfront von fünf Achsen mit Betonung der Obergeschosse. Mittelbetonung durch vorgelagerte, zweiläufige Treppe mit gußeisernem Geländer, Bogenportal, Balkon und Frontspitz.

Sanierung und Umsetzung zum Bürogebäude 1992/93.

 

 

 

Rathaus

In der Langen Straße gegenüberliegend entsprechen sich Rathaus und alte Apotheke in ihrer Gliederung mit betonten Obergeschossen, Rundbogenfenstern und aufwendigen, die Gebäudefronten teilenden Eingangsgestaltungen. Das im Kern aus älterer Zeit stammende und auf der Marschseite der Straße liegende Rathaus beherbergte seit 1615 die Horneburger Posthalterei mit Ausspann. Den Eingang bildet eine säulengestützte Eingangsloggia, wie sie im Alten Land häufig zu finden ist. Das Rathaus wurde 1862 erstmals umgestaltet und verputzt.

 

 

 

Burgmannshof

BurgmannshofDer Burgmannshof von 1509/10 wurde durch den Auszug der Familie der Schulte von der Lühe aus der Vorburg das erste Gutshaus, das die Erweiterung des Fleckens nach Westen bewirkte. Der schlichte eingeschossige Fachwerkbau mit zweiarmiger Freitreppe und dem ihn früher umgebenden Park wurde 1985 entkernt, von Grund auf saniert und in die ursprüngliche Innengliederung zurückgebaut.

 

 

BurgmannshofHeute sind in dem Gebäude das „Mehrgenerationenhaus“ Horneburg und die Bücherei untergebracht.

 

 

 

 

Vordamm

VordammWährend der Marschdamm vor allem auf seiner Westseite früher vorwiegend kleine Bauernhäuser auf schmalen, aber tiefen Hofparzellen landwirtschaftliche Kleinbetriebe aufwies, blühte beiderseits des Vordamms Haus an Haus bis zur Auebrücke das Landhandwerk.

Schmieden, Stellmachereien, eine Böttcherei, Gerbereien dicht an der Aue, Sattler und Schuhmacher waren vertreten. Hier ist die Baustruktur vom Ende des 30jährigen Krieges am besten erkennbar. Aneinangedrängte Fachwerkhäuser, die schmalen Fußsteige und holpriges Kopfsteinpflaster geben der engen Straße ihren eindrücklichen Charme.

 

 

 

Gertrudenkapelle und Alter Friedhof am Vordamm

GertudenkapelleDie vermutlich im 14. oder 15. Jh. erbaute Gertrudenkapelle außerhalb des alten Ortskerns am N-S-Fernhandelsweges, heute Vordamm, gelegen, wurde am Ende des 30jährigen Krieges abgerissen und ihr Baumaterial möglicherweise zum Wiederaufbau der Hauptkirche benutzt. Ihr Grundriß ist nach archäologischen Grabungen 1988 durch Feldsteine in der Mitte des Alten Friedhofes wieder sichtbar. Dieser kreisrunde, ursprünglich von einem Wassergraben umgebene Friedhof wurde seit dem Mittelalter in drei bis vier Schichten belegt und wiederholt mit Bauschutt der Jahrhunderte erhöht.

 

BelegungsstrukturDie ursprüngliche Belegungsstruktur von 1790, zahlreiche alte Grabsteine und einige beachtliche Familiengrabstätten des Adels fügen sich von Bäumen überschattet zu einem sehenswerten, in unserer Gegend einmaligen, bodendenkmalgeschützten Ensemble.

 

 

 

 

 

Gut Daudieck und alte Mühle Daudieck

Zwei Kilometer westlich von Horneburg liegt im unteren Auetal das Gut Daudieck. Das Gut war ursprünglich im Besitz der Schulte von der Lühe. Die malerisch im Wald und an einem großen Fischteich gelegene Fachwerkgebäudegruppe wird durch einen kopfsteingepflasterten Weg erschlossen. An zwei Wohnhäuser in Vierständerkonstruktion und mit pfannengedeckten Krüppelwalmdächern schließt sich ein langes, zweistöckiges Stallgebäude mit ehemals obenliegenden Gesindewohnungen an. In diesem Gebäude lohnt ein Atelierbesuch beim Künstlerpaar Donatius/Jalowczarz. Sie Malerin, er Bildhauer und Designer.

 

 

Die um 1600 entstandene, reetgedeckte Wassermühle im Wald 300 Meter nördlich des Gutes präsentiert sich unterhalb des Dammes vom ehemaligen Mühlenteich gelegen als Fachwerkhaus mit teilweise erhaltener Lehmausfachung. Auf das Alter der Mühle verweisen die K-Verstrebungen und Fußwinkelhölzer im überkragenden Obergeschoß. Mahlwerk und Wasserrad sind nicht mehr erhalten. Das Haus dient heute als Wohnhaus.

 

 

 

Sierkesche Mühle

Sierksche MühleDie ehemalige Wassermühle des Gutes Düring (Gut I) an der alten Aue war die einzige Gezeitenmühle in Deutschland. Sie nutzte den Tidenhub als Antrieb. Das 1877 errichtete Gebäude an der Mühlenkuhle ist zum Wohnhaus umgebaut.

 

 

 

Plastik Skuld

Plastik SkuldDie Bronze-Plastik von Carsten Eggers aus Nottensdorf erinnert – stellvertretend für viele Andere – an zwei besonders engagierte Frauen aus dem Raum Horneburg: die Hebamme Katharina Bähr und die „Totenfrau“ Katharina Lütje.

 

 

 

 

 

 

Die Horneburger Vogelsammlung

Horneburger VogelsammlungDie Horneburger Vogelsammlung ist das Lebenswerk des Horneburger Hobbypräparators Johannes Heinßen (1903-2002). Sie ist im Laufe des gesamten 20. Jahrhunderts entstanden und umfasst rund 380 Vogelpräparate nahezu aller heimischen Arten, darunter auch solcher, die inzwischen kaum noch anzutreffen sind. Hinzu kommen eine kleinere Nester-, eine Eiersammlung sowie einige heimische Säugetiere und Reptilien. Die Exponate sind sämtlich hinter Glas ausgestellt.

Die Sammlung kann nach Vereinbarung von Kleingruppen (maximal sechs bis acht Teilnehmer) besichtigt werden. Gern geben wir interessierten Besuchern eine kleine Führung; ein Bestandsverzeichnis zum Selbststudium liegt ebenfalls bereit.

Für Kindergruppen unter acht Jahren ist das Angebot nur bedingt geeignet, weil es sich um eine reine Schausammlung handelt.

Die Sammlung befindet sich in zentraler Lage in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof.

Interessenten vereinbaren Besuchstermine bitte unter 04163 2217.

 

 

           

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Projekt | WIMMELWERK SG Horneburg