Landkreis Stade. Für Landwirtschaft und Windparks, Wohn- und Gewerbegebiete, Straßen und Schienen, Tourismus und Naturschutz, um nur einige Beispiele zu nennen, wird der Landkreis Stade genutzt. Anforderungen, die alle zehn Jahr in einem Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP), neu aufeinander abgestimmt werden – angepasst an die Planungen des Landes. Bis zum 7. Juli haben auch Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit, Anregungen und Ideen zur Neuaufstellung des RROP beizutragen.
„Die jetzige Beteiligung erfolgt zunächst ohne einen Entwurf des RROP. Wir wollen frühzeitig die Betroffenheit bei der Bevölkerung und den öffentlichen Stellen erkennen und Informationen sammeln, die in die Entwurfserarbeitung einfließen sollen“, so Simon Grotthoff, im Kreishaus Leiter für Planung, Klimaschutz und Kultur. Parallel zur Bürgerbeteiligung werden auch die Anregungen von Städten und Gemeinden, anderen öffentlichen Einrichtungen und Verbänden im Rahmen eines so genannten Scopingverfahrens eingeholt.
Teil des Raumordnungsprogramms sind auch Gebiete für Windenergie. Die Nutzung der Windkraft soll in den kommenden Jahren auch im Rahmen der Bundes- und Landesplanung deutlich ausgebaut werden. So hat der Bund im Jahr 2022 das Windenergieflächen-Bedarfs-Gesetz (WindBG) erlassen. Darin ist in dem festgeschrieben, dass im Land Niedersachsen 1,7 Prozent der Landesfläche bis 2027, beziehungsweise 2,2 Prozent bis 2032, für Windenergieanlagen planerisch gesichert werden müssen.
Das Land Niedersachsen beabsichtigt nun, über ein Landesgesetz die Flächenkulisse des Bundes auf die Landkreise und kreisfreien Städte unterzuverteilen (so genannte Teilflächenziele). Vorgeschaltet ist eine „Potentialflächenanalyse“, die unter Federführung des Umweltministeriums erstellt wird. In einer früheren Version dieser Studie wurde dem Landkreis Stade ein Teilflächenziel von 3,04 Prozent der Landkreisfläche für die Windenergienutzung zugewiesen. Nach mehreren Abstimmungsrunden mit den Landkreisen ist eine Überarbeitung der Studie erfolgt, die den Landkreisen am heutigen Donnerstag in einer Videokonferenz vorgestellt wurden. Danach beträgt das Teilflächenziel des Landes Niedersachsen für den Landkreis Stade jetzt 3,67 Prozent der Landkreisfläche. Kreisplaner Grotthoff: „Der Landkreis ist somit aufgefordert, 3,67 Prozent seiner Fläche im Zuge der Neuaufstellung des RROP als Vorranggebiete für die Windenergienutzung festzulegen.“
Die Steigerung zu vorherigen Versionen der Studie ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass sich die Windkraftflächen in anderen Landkreisen etwa durch verstärkte Berücksichtigung militärischer Flächenbelange verringern und andernorts wie im Landkreis Stade (0,49 Prozent-Punkte mehr) ausgeglichen werden. Auch durch die Einführung einer Obergrenze von vier Prozent Windkraft pro Landkreis in Rotenburg, Lüneburg und Uelzen, die bisher über diesem Wert lagen, erhöht sich in allen anderen niedersächsischen Landkreisen als Ausgleich der Windkraft-Flächenanteil um 0,14 Prozent-Punkte. Dazu Kreisbaurätin Madeleine Pönitz am Donnerstag: „Wir machen uns gemeinsam mit der Politik auf den Weg, um das vom Land vorgegebene Flächenziel bis Ende 2026 umzusetzen. Das wird für alle Beteiligten ein Kraftakt werden.“
Die Unterlagen für das Scoping und die allgemeinen Planungsabsichten können auf der Internetseite des Landkreises unter www.landkreis-stade.de/RROP_Neuaufstellung eingesehen werden. Rückmeldungen nehmen die Kolleginnen und Kollegen des Amts für Planung, Kreisentwicklung und Kultur gerne per Mail an ed.ed1685839983ats-s1685839983ierkd1685839983nal@p1685839983orr1685839983 oder auf dem Postwege entgegen.