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Bliedersdorfer Sehenswürdigkeiten

Feldsteinkirche in Bliedersdorf

Die Feldsteinkirche in Bliedersdorf wurde im 12. Jahrhundert erbaut. Sowohl die Kirche als auch die Gemeinde Bliedersdorf liegen in einem seit der Steinzeit besiedelten Gebiet. Man geht davon aus, dass der Kirchhügel vermutlich ein germanischer Kultplatz war. Die Kirche ist in der noch heute im wesentlichen erhaltenen Form damals neu gebaut worden. Sie hat keine Vorgängerin gehabt.

Erbaut wurde die Kirche im Jahre 1234, nach dem Sieg über die Stedinger Bauern, an denen auch Iwan von Bliedersdorf teilgenommen hat. Die dazu nötigen Mittel hatte er aus der Verteilung der Kriegsbeute erhalten. Zudem war er zum Ritter geschlagen worden. Als Zeichen der Dankbarkeit ließ Iwan von Bliedersdorf dann auf dem Hügel die romanische Feldsteinkirche erbauen.

Im Kirchinneren sind die Feldsteinwände dünn verputzt. Der mittelalterliche Blockaltar mit Aufsatz stammt aus dem Jahr 1587, die Kanzel aus dem Jahr 1622 und das Taufbecken aus dem Jahr 1696. Weitere Informationen

Bäuerliches Hauswesen

Bäuerliches HauswesenDer im Frühjahr 2000 gegründete Verein will Bewusstsein für das bäuerliche Erbe wecken und historische bäuerliche Lebensart und Arbeitsweise erlebbar machen. Dazu wurden bis heute in Bliedersdorf auf dem idyllischen Gelände des Hochzeitswaldes und auf dem durch den Verein von der Kirchengemeinde hinzugekauften anliegenden Gelände fünf alte historische Fachwerkgebäude, die einmal woanders standen, im authentischen Zustand wieder aufgebaut. Die Translozierung (Umlagerung) nach Bliedersdorf fand die Zustimmung der Baubehörde und der Denkmalpflege, die diese Maßnahmen auch begleiteten.

Das ca. 160 Jahre alte Backhaus mit Tonpfannendach vom Hof Tamcke aus Dollern wurde 2001/2002 nahezu im Originalzustand wieder aufgebaut. Fehlende Teile wurden durch alte Materialien aus bereits entsorgten bäuerlichen Gebäuden ergänzt. Bis ca. 1950 wurde am alten Standort des Backhauses noch gebacken und auch von der Dorfgemeinschaft mit benutzt.

 

Schafstall BliedersdorfDer 2002 aus Helmste translozierte Schafstall wurde 2004 aufgebaut. Das Zweiständerhaus von drei Fach mit Reetdach besitzt auf der abgewandten Seite noch eine Giebelkübbung. Die Außenwände bestehen aus Eichenfachwerk mit Weidengeflecht, das mit Lehm verstrichen ist. Als Öffnungen sind lediglich die „Grote Dör“, durch die die Tiere getrieben wurden, sowie eine seitliche kleine Schlupftür für den Schäfer vorhanden. Seine ursprüngliche Bauzeit dürfte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts liegen.

 

 

Bäuerliches HauswesenDie 2008 in Lengenbostel-Freetz, Landkreis Rothenburg abgebaute, ca. 250 Jahre alte Durchfahrtscheune, wegen der Bauweise auch Ankerbalkenscheune genannt, wurde 2009 wieder aufgebaut. Die Ankerbalkenkonstruktion gilt als die ältere Fachwerk-Bauweise. Die Dachsparren stehen direkt auf dem seitlichen Fachwerk. Dabei fangen die Ankerbalken die Schubkräfte der Sparren ab, so dass das mit Weidengeflecht und mit Lehm verstrichene Fachwerkgerüst nicht wegdriften kann. In die Scheune brachte der Bauer sein Korn, Heu und Stroh ein.

 

Bäuerliches HauswesenEin ca. 160 Jahre altes, mit Tonpfannen versehenes kleines Fachwerkhaus, ehemals ein Backhaus, wurde Ende 2007 in Rahmstorf abgebaut und 2008 als „Kleine Dorfschmiede“ wieder aufgebaut und mit historischen Gegenständen wie wie Amboss, Esse, Blasebalg und Werkzeugen ausgestattet. Die klassische handwerkliche Schmiede, wie sie früher in jedem Dorf anzutreffen war, ist mittlerweile fast völlig verschwunden.

 

Bäuerliches HauswesenMitten auf dem Gelände vor und neben diesen Gebäuden ist ein schöner Bauerngarten mit heimischen Nutz-, Kräuter- und Zierpflanzen entstanden, der mit einem Flechtzaun eingehegt ist. Ein „Stilles Örtchen“, eine Eichenräucherkammer, ein Waschhaus, ein „Insektenhotel“, ein Bienenunterstand mit Bienenkörben und viel historisches bäuerliches Gerät versetzen die Besucher in die Welt der früheren bäuerlichen Lebensart und Arbeitsweise.

Im Mai 2013 erwarb der Verein Land von der Kirche hinzu.
Das im Vereinsbesitz eingelagerte ca. 380 Jahre alte Niederdeutsche Hallenhaus, auch Kleinbauernhaus genannt, aus dem Bremischen aus Hagen-Börsten, Landkreis Cuxhaven misst 9×21 Meter. Der Wiederaufbau des Niederdeutschen Hallenhauses auf dem von der Kirche erworbenen Grundstückes erfolgte im Sommer 2013. Im Mai 2014 wurde die Einweihung des Hallenhauses gefeiert. Der älteste Teil mit seinem Hintergiebel und den Lehmfächern ist aus dem 30 jährigen Krieg von 1635(!). Der erste Anbau war um 1747. Die Jahreszahl findet sich über der „Klöntür“ wieder. Der zweite Anbau mit Vordergiebel und der „Grote Dör“ trägt die Jahreszahl 1779 und die Namen „Alheit und Johann Leiken“. Seit Oktober 2010 ist mit der Restauration des Fachwerks begonnen worden. Das wieder aufgebaute, 380 Jahre alte Hallenhaus ist in seiner Bauweise einzigartig

 

Auch ein aus Himmelpforten, Landkreis Stade im September 2010 demontiertes Eingatter-Kleinsägewerk ist im Besitz des Vereins und wird derzeit auf dem Museumsgelände aufgebaut. Das eiserne Gatter ist ein komplettes, freistehendes über Transmission durch Riemen

angetriebenes Horizontalgatter von 900 mm Stammdurchgang zwischen den Führungen. Die Fertigstellung soll bis Ende 2018 erfolgen.

Ein Feldsteinkeller in einem Bauernhaus aus dem Jahre 1826 wurde nach Abbruch des Bauernhauses dokumentiert und behutsam abgebaut. Im Frühjahr 2016 brachte der Verein die teilweise sehr großen behauenen Feldsteine von Hedendorf nach Bliedersdorf ins Museumsdorf. Wieder aufgebaut ist der historische translozierte Feldsteinkeller mit Feldsteinkellertreppe als freistehender Keller mit Rundgewölbe und ist mit einem grasbewachsenen Erdhügel abgedeckt.

Die Wagenremise ist das einzige Gebäude des Vereins, das mit historischen Materialien nach alten Vorlagen nachgebaut wurde. Die Remise ist in früheren Zeiten ein notwendiges Nebengebäude innerhalb einer Hofstelle für das Abstellen von Ackerwagen und –geräten gewesen. Dreschmaschine, Ackerwagen, Häckselmaschine und Schrotmühle finden jetzt ihren Platz in der Wagenremise.

 

Der Bliedersdorfer Dorfbrunnen ist mehr als 200 Jahre alt und wurde nach ca. 70 Jahren wiederentdeckt. Bis ca. 1950 nutzte die Dorfschule und die dort wohnende Lehrerfamilie das Wasser. Das alte Schulgebäude wurde 1986 abgerissen, die „Freiwillige Feuerwehr Bliedersdorf“ hat heute ihren Standort dort. Er wurde aus Feldsteinen auf Grassoden errichtet. Bei der Restaurierung musste lediglich der oberirdische Teil des Brunnens neu aufgemauert werden, alles andere war perfekt erhalten. Das Innenmaß des Brunnens beträgt 1,65 m, er ist über 6 m tief.

Im Jahr 2011 restaurierte die Samtgemeinde Horneburg die Brunnenanlage mit eigenen Mitteln und Mitteln aus dem LEADER-Programm des Landes Niedersachsen und der EU. Das „Bäuerliche Hauswesen“ initiierte das Projekt und begleitete die Restaurationsarbeiten.

 

Bäuerliches HauswesenAn verschiedenen „Markttagen“ (Pflanzen-, Handwerker-, Kunsthandwerkermarkt, Schmiedetag) und für Veranstaltungen (Jazzfrühschoppen, Klassikkonzert, Back- und Weinfeste) sind die Gebäude geöffnet und werden mit Leben erfüllt.

Für die Errichtung eines mustergültigen Museumsdorfes mit alten Gebäuden erhielt der Verein eine besondere Anerkennung. Schafstall und Backhaus wurden vom „Niedersächsischen Landesamt Hannover“ für Denkmalpflege im April 2006 wieder unter Bau- und Denkmalschutz gestellt. Heute ist das Museumsgelände eine geschützte Denkmalanlage.

 

Website des „Bäuerliches Hauswesen Bliedersdorf e.V.“

           

Klimaschutz Altes Land & Horneburg

Regionales Entwicklungs-konzept